Etwa um der Hitze zu entfliehen und die Natur zu genießen, fahren viele in die heimatlichen Berge oder brechen in Berggebiete in den Nachbarländern auf.

In diesem Artikel soll vor allem jenen, die sich auf die Theorieprüfung fürs Auto vorbereiten, gezeigt werden, wie man Verkehrssituationen auf Bergstraßen sicher meistert.

Wer Straßen mit starkem Gefälle befährt, sollte besonders vorsichtig und vorausschauend fahren. Da Bergstraßen oft eher schmal sind, ist es besonders wichtig, die Vortrittsregeln genau zu kennen. Hier gibt es besonders bei Fahranfängern oft Unklarheiten.

Wer hat bei Bergstraßen vortritt? Internationale Regelung

In der Schweiz hat das hinauffahrende Fahrzeug auf Bergstraßen Vortritt. Das hinabfahrende Fahrzeug muss also zurücksetzen, es sei denn, das andere befindet sich nahe an einer Ausweichstelle.

Zu beachten ist weiter die Regel, dass schwere Fahrzeuge sowohl beim Bergauf-, als auch beim Bergabfahren Vortritt haben. Reisebusse haben Vorfahrt vor Lastwagen. In der Schweiz besteht ein generelles Vortrittsrecht für Post- und Linienbusse auf Bergstraßen. Falls es zu schwierigen Verkehrssituationen kommt, sind die Anweisungen der Buschauffeure zu befolgen. Denn die Theorie wird der Praxis nicht immer gerecht. Hier gilt es Ruhe zu bewahren und aufeinander Rücksicht zu nehmen.

In anderen Ländern wie Deutschland oder Österreich ist das Vortrittsrecht auf Bergstraßen nicht ausdrücklich geregelt. Es sollte derjenige ausweichen, dem es aufgrund der Schwere des Fahrzeuges oder den Gegebenheiten der Strasse am leichtesten fällt. In Frankreich hat ebenso wie in der Schweiz, das bergauf fahrende Fahrzeug Vortritt – sofern die sich kreuzenden Fahrzeuge vom Fahrzeugtyp gleich sind. In Italien haben Linienbusse generell Vorfahrt auf Bergstraßen, unabhängig davon, ob sie bergauf oder bergab fahren.

Weitere Tipps zum Fahren auf Bergstraßen

Entspannt auf Bergstraßen fahren ist möglich. Hier einige Tipps dazu:

– Wie grundsätzlich überall, sollte man auch auf Bergstraßen vorausschauend und vorsichtig fahren. Besonders vor Kehren an unübersichtlichen Stellen, beim Bergabfahren und bei widrigen Witterungsverhältnissen, empfiehlt sich nur wenig Gas zu geben. Achten Sie vor allem in schlecht beleuchteten und engen Tunnels auch auf Radfahrer und andere Verkehrsteilnehmer.

– Generell sollte man – vor allem als Anfänger oder als nicht ortskundiger – im Zweifelsfall eher zu langsam fahren. Dabei kann es natürlich passieren, dass sich mit der Zeit eine Kolonne hinter dem Fahrzeug bildet, da Überholen meist schwierig ist. In diesem Fall suchen Sie am besten eine Ausweichstelle und lassen die anderen Verkehrsteilnehmer vorbei. Fahren Sie ruhig Ihr Tempo und lassen sich nicht von anderen drängeln.

– Beim Bergabfahren empfiehlt sich den gleichen Gang wählen, den Sie beim Bergauffahren gewählt haben. Die Bremswirkung des Motors ist bei höheren Drehzahlen besser, die Fußbremse wird dementsprechend weniger benötigt und überhitzt nicht so schnell.

– Bei höhergelegenen Passstraßen kann es manchmal auch bereits im Sommer zu winterlichen Verhältnissen kommen. Schneefälle im Früh- oder Spätsommer sind im Gebirge keine Seltenheit. Erkundigen Sie sich in solchen Fällen rechtzeitig, ob bestimmte Passstraßen gesperrt sind oder ob Sie für diese Strecken Winterausrüstung benötigen. Weitere Tipps zum Fahren bei winterlichen Verhältnissen finden Sie übrigens in unserem Blogbeitrag Sicher durch den Winter.

– Wenn Sie eine Pause einlegen wollen, um sich auszuruhen oder die Aussicht zu genießen, vergessen Sie bitte nicht, beim Parken im Gefälle nicht nur die Handbremse anzuziehen, sondern zusätzlich dazu den ersten Gang einzulegen. Ist das Gelände besonders steil, können Sie zusätzlich noch einen Bremsklotz unterlegen.

Wer weiß, wie man sich auf Bergstraßen richtig verhält, kann entspannt und sicher die Bergwelt genießen und findet garantiert Erholung.

Quelle: Walter Systems AG / http://www.e-university.ch