Die Linse ist eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt. Als die Menschen im Jahre 7 000 v. Chr. begannen, systematisch Ackerbau zu treiben, starteten Sie mit der einfachen, unverwüstlichen Linse, die seitdem aus dem Speiseplan der meisten Völker nicht mehr wegzudenken ist. Noch immer sind Linsen feste Bestandteile der Grundernährung. Doch die einfache Linse, die die Menschen früher anbauten, hat mittlerweile Platz für eine große Sorten- und Artenvielfalt gemacht. Allein in Indien werden 50 verschiedene Linsensorten angebaut. Die Europäer sind genügsamer: sie favorisieren nach wie vor die einfache Tellerlinse. Doch in den letzten Jahren haben auch Rote Linsen, Le Puy Linsen, Pardina Linsen, Beluga Linsen oder Berglinsen begonnen, sich durchzusetzen.

Aufgrund ihrer langen Lagerfähigkeit, der guten Sättigung und einem günstigen Preis galten sie lange Zeit als Essen für arme Leute. In der heutigen Zeit lassen sich Linsen aber nicht nur diesen Ruf nachsagen. Die Hauptlieferanten Länder sind heute Argentinien, Chile, Kanada und die USA.

Foto: Pixabay rote Linsen

Die Sorten und Qualitäten von Linsen werden nach Farbe und Größe unterschieden. Dabei gelten folgende Faustregeln: Je kleiner die Linse ist, desto besser ist sie im Geschmack, da sie einen höheren Schalen Anteil besitzt und je größer die Linse ist, umso teurer wird sie.

Linsen enthalten viele komplexe Kohlenhydrate, wertvolle Eiweißbausteine und einen hohen Anteil an Ballaststoffen.

Zudem besitzen sie hohe Mengen an Zink, Magnesium, Kalium und Eisen, B-Vitaminen und sekundäre Pflanzenstoffen. Ein beachtlicher Purin Gehalt sowie ein hoher Anteil am Spurenelement Molybdän runden die Nährstoffquelle der Hülsenfrüchte ab.

Foto: Le Puy Linsen

Linsen sind wahre Alleskönner. Es beginnt mit dem hohen Ballaststoffgehalt. Dieser ist dafür verantwortlich, dass Linsen einen niedrigen glykämischen Index aufweisen. Dadurch wird im Körper nur eine geringe Ausschüttung von Insulin bewirkt, womit der Blutzuckerspiegel langsamer ansteigt. Auch sind Ballaststoffe bekannt für eine langanhaltende Sättigung.

Zur Stärkung des Immunsystems und der Gesundheit des Körpers tragen ebenfalls die sekundären Pflanzenstoffe bei. Unter sekundären Pflanzenstoffen versteht man Aroma-, Farb- und Schutzstoffe, die die Pflanze vor Krankheiten und schädlichen äußeren Einflüssen schützen. Gleichsam dient diese gesundheitsfördernde Eigenschaft auch dem Menschen.

Der hohe Anteil der in den Linsen enthaltenen B-Vitamine sorgt gleich mehrfach für inneres Wohlbefinden. Ihre wichtigste Eigenschaft ist die Stärkung und Aufrechterhaltung des Nervensystems. Jede Körperzelle ist von der Zufuhr von B-Vitaminen abhängig, um zu funktionieren. B-Vitamine sind wichtig für unsere Leistungsfähigkeit, unsere Belastbarkeit und unsere Konzentration. Ein Mangel an B-Vitaminen führt häufig zu Müdigkeit, Erschöpfung, Angespanntheit und einer erhöhten Infektanfälligkeit.

Zur Gewinnung von Energie dient auch das essenzielle Spurenelement Molybdän. Molybdän wirkt als Kofaktor für Enzyme und sorgt dafür, dass die Nahrung, die wir aufnehmen, in Energie umgewandelt wird.

Neben den signifikanten Anteilen an Nährstoffen und Vitaminen ist auch der hohe Anteil an Purinen ausschlaggebend für die gesundheitsfördernde Wirkung von Linsen. Als natürlicher Bestandteil jeder Körperzelle sind Purine für den Aufbau neuer Körperzellen und die Aufrechterhaltung der Erbsubstanz von besonderer Bedeutung.

Foto: Pixabay Beluga Linsen

Linsen sind der beste Beweis dafür, dass es nicht immer Fisch und Fleisch sein müssen, wenn es darum geht, den Körper mit Eiweiß zu versorgen. Insbesondere für Vegetarier sind Linsen damit eine ideale Eiweißquelle. 100g der gekochten Hülsenfrüchte liefern dem Körper bereit satte 9 Gramm Eiweiß. Diesbezüglich leisten Linsen einen wertvollen Anteil zur empfohlenen Tagesmenge, welche bei 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht liegt.

Eiweiß ist der Grundbaustein des menschlichen Körpers und trägt zur Funktionsfähigkeit sämtlicher Körperfunktionen bei. Zudem ist es wichtig für den Muskelaufbau und zur Straffung der Bänder und des Bindegewebes. Eiweiße enthalten gleichsam wertvolle Aminosäuren, die für einen optimalen Transport und eine optimierte Speicherung aller Nährstoffe sorgen und damit wiederum den Stoffwechsel ankurbeln. Für Menschen, die ihr Körpergewicht reduzieren möchten, ist Eiweiß also auch unabdingbar.

Grundsätzlich bedarf es bei der Zubereitung der Hülsenfrüchte keinen großen Aufwand, jedoch etwas Geduld. Um die Kochzeit von ungefähr 45 Minuten zu verringern, weicht man die Linsen am besten über Nacht ein. Dies gilt vor allem für große Linsen, insbesondere braune und grüne. Kleine Linsen wie die Beluga- oder die Puy-Linsen sind schon nach etwa 20 Minuten ohne Einweichen gar gekocht.

Linsen sind vielfältig in der Zubereitung. Besonders beliebt sind sie in Eintöpfen und Suppen. Der eigenen Fantasie sind aber keine Grenzen gesetzt. Das zeigt sich auch daran, dass Linsen in der heutigen Zeit sogar ihr Comeback in der Sterne Küche erleben.

Foto: Berglinsen

Wer sichergehen möchte, dass er eine ausgewogene Mahlzeit auf dem Teller hat, sollte auf ungeschälte Linsen zurückgreifen. Diese sind nicht nur nährstoffreicher und geschmacksintensiver, sondern auch bissfester in ihrer Konsistenz. Zudem geht durch das Schälen ein großer Teil der Ballaststoffe verloren. Die ungeschälte Hülsenfrucht enthält bis zu 13 % dieser unverdaulichen Zellulose, die die Funktion von Magen und Darm wirksam unterstützt. Geschälte Linsen hingegen sind dafür bekannt, dass sie beim Kochen leichter zusammenfallen und breiartig werden.

Quelle: Redaktion


Rezept: Vitaminsalat mit Pardina Linsen und gebratener Hähnchenbrust

(für 4 Personen)

200 g Pardina Linsen, 1 Päckchen Kresse, 100 g Rucola, 2 Frühlingszwiebeln, 2 Stängel Staudensellerie, 1 Zwiebel, 1 Möhre, 2 EL Weißweinessig, Salz, Pfeffer, 6 EL Avocadoöl (von Neuseelandhaus), 2 Hähnchenbrüste à 225-250 g, Paprikapulver, 20 g Butter

Die Pardina Linsen nach Packungsanweisung garen, abtropfen und abkühlen lassen. Kresse und Rucola abbrausen, abtropfen lassen. Frühlingszwiebeln und Staudensellerie in Scheiben schneiden. Die Zwiebel schälen und würfeln. Die Möhre in dünne Streifen schneiden. Die Pardina Linsen mit Kresse, Rucola, Zwiebeln und Möhren mischen, aus Essig, Salz, Pfeffer und 4 EL Avocadoöl ein Dressing zubereiten und über den Salat träufeln. Die Hähnchenbrüste enthäuten, kalt abbrausen, trocken tupfen und mit Pfeffer, Salz und Paprikapulver würzen. 2 EL Avocadoöl mit der Butter erhitzen und die gewürzten Hähnchenbrüste darin rundum knusprig braun anbraten, nachwürzen, tranchieren und mit dem Linsensalat auf Tellern anrichten.

Pro Person: 513 kcal (2147 kJ), 38,1 g Eiweiß, 27,2 g Fett, 28,5 g Kohlenhydrate

Der Geheimtipp für Geflügel

Das weiße, schmackhafte Hühner- und Putenfleisch ist gesund und kann vielseitig zubereitet werden. Egal ob geschmort, gebraten oder gekocht – Geflügel harmoniert am besten mit mildem Avocadoöl. Dieses Öl wird aus dem Fruchtfleisch vollreifer Avocados gewonnen und schmeckt hervorragend am Salat. Sein leicht nussiges, butteriges Aroma hebt den einzigartigen Geschmack von Hühnchen und Co. optimal hervor. Je nach Rezept wird das Geflügel mit Avocadoöl schön knusprig oder zart-saftig. Seine gesunde Fettsäurezusammensetzung und sein hoher Vitamin E-Gehalt wirken sich dabei schützend auf unsere Zellen und unser Herz-Kreislauf-System aus. Avocadoöl gibt es im Reformhaus oder unter www.Neuseelandhaus.de.

Quelle: Rezept und Foto: Wirths PR